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Pressestimmen

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN - 13.08.2009

Wagnis von Marco Schneider ist gelungen

Leiter des Coro Cantiamo ließ längst vergessene Kirchenlieder wieder lebendig werden Wagnis von Marco Schneider ist gelungen

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Foto: Benedikt Marouschek

Vor 500 Jahren entstand virtuose, mitunter auch wunderbar innige geistliche Musik. Gesangssolisten des Coro Cantiamo tauchten in diese uns heute so fremde Zeit ein.

In der Forchheimer Marienkapelle war Kirchenmusik zu hören, die eigentlich nicht für solches Ambiente komponiert wurde, sondern für den «Hausgebrauch» bei Abendandachten gedacht war. Begleitet von Ulrich Giehse an der Gambe intonierten Stephanie Planer, Charlotte Lorenz, Margret Reichenberger (Sopran), Michaela Abel (Mezzosopran) und Johanna Schatz (Alt) als Stimmen.

Norbert Marouschek, Marco Schneider (Tenor) und Eckhard Nees (Bass) übernahmen den männlichen Part. Vokalwerke aus Spätrenaissance und Barock standen im Mittelpunkt.

Vom rhythmisch ausgefeilten Choralkonzert eines Michael Praetorius über zweistimmige Bicinien des Nürnbergers Caspar Othmayer bis hin zu hochbarocken Dialogen eines Andreas Hammerschmidt reichte die Klangfülle. Zwischen kammermusikalischer Strenge und weltlicher Musizierfreude, zwischen einfacher Form und komplexer Komposition pendelte Marco Schneiders Ensemble.

Repräsentative Werke aus der Feder Heinrich Schützens und eines Georg Forster, der seine Aufträge direkt von Martin Luther erhielt, ließen die Vielfalt dieser Epoche erlebbar werden. Während in Italien das mehrchörige Madrigal Mode war, setzte sich nördlich der Alpen die aus den Niederlanden kommende mehrstimmige Polyphonie durch, die mit anspruchsvolleren Stücken einherging. Für den Zuhörer war dies eine Herausforderung, vor allem die dreistimmigen Tricinien und die Miniopern eines Andreas Hammerschmidt.

Höhepunkt des Abends war aber ein geistliches Konzert mit Echo, bei dem die Stimmen in der Marienkapelle verteilt waren. Ein Wagnis, das erneut gelungen ist. Anspruchsvoll, nicht langweilig.
UDO GÜLDNER

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN - 26.03.2009

Empfindsam gestaltete Passion

Coro Cantiamo und Capella Regnensis führten Lukas-Passion von Telemann auf

Anne Schneider als Anima Pia überzeugte ebenso wie die anderen Solisten, der Chor und das Orchester bei der Lukas-Passion in der Johanniskirche in Forchheim.

Jesus als leidender Mensch, das Psychogramm eines wütenden Mobs und erste Anfänge des empfindsamen Stils. Es gibt viele Aspekte in Telemanns Lukas-Passion (1744), die der Coro Cantiamo und die Capella Regnensis in Forchheim aufgreifen

Mit wunderbar beweglicher Gestaltungskraft sorgen die nur 15 Sänger und die elf Musiker in der Johanniskirche Forchheim für eine Verdeutlichung des Wortes, wie sie der Komponist selbst gefordert hatte. Eine nicht nachlassende Spannung, die nicht durch musikalische Monumentalität, sondern durch Transparenz und Klarheit im Ausdruck die vielen Zuhörer fesselt.

Das Äußerste herausgekitzelt

Mit außergewöhnlicher Prägnanz widmet sich der Chor den wenigen Passagen, in denen er sein ganzes kammermusikalisches Können an den Tag legen darf. Marco Schneider kitzelt aus seinen Ensembles mit großer Begeisterung für ein selten aufgeführtes Werk das Äußerste heraus. Und das ist beim dramatischen Aufbau, den Telemann operngleich gestaltet hat, gar nicht so einfach.

Schnell schreitet die Handlung fort, erzählt vom Evangelisten Lukas (Rüdiger Ballhorn aus Wiesbaden), der mit wohlklingendem Tenor die Leidensgeschichte Jesu bis zum Tod am Kreuz berichtet. Dazwischen sorgen Arien für einen Ruhepunkt im Geschehen. Sie kommentieren gleichsam die Worte des Evangelisten, wobei die «Bösewichte» Judas und Pontius Pilatus programmatisch nicht zu Wort kommen. Hingegen melden sich Petrus, die beiden Schächer am Kreuz und der Hauptmann mit kurzen Soli, alle mustergültig gesungen vom Tenor Maximilian Argmann aus Würzburg.

Im Mittelpunkt des kunstvollen Gesangs, der sich vom Sprechgesang der Umgebung wohltuend abhebt, stehen jedoch der Bass Axel Humbert aus Pforzheim als Christus und die Sopranistin Anne Schneider aus Weimar als Anima Pia, als fromme Seele. Sie darf der Handlung ihre Betrachtungen entgegensetzen, die fast wie idyllische Momente im tödlichen Treiben wirken.

Die Capella Regnensis erstaunt trotz sparsamer Besetzung mit einer kaum für möglich gehaltenen Farbigkeit und nimmt sich aller Stimmungen mit viel Einfühlungsvermögen an. Schmeichelnde Küsse, dreinschlagende Schwerter, rollende Tränen oder erbebendes Gewissen sind für den Zuhörer regelrecht spürbar. Der Coro Cantiamo darf als Volk in kurzen, jedoch aufwühlenden Einsätzen seinen Affekten freien Lauf lassen.

Wütender Pöbel

Aus Neid und Missgunst, gepaart mit purer Sensationslust entsteht ein wütender Pöbel, der zuletzt in höhnender Brutalität das «Kreuzige ihn!» herausbrüllt. Es spricht für die Musiker und Sänger, dass man als Zuhörer bei diesem nicht gerade erhebenden Höhepunkt erschrickt, als die Meute die Freilassung des Verbrechers Barrabas und die Verurteilung Jesu erzwingt.

So von seinen Gefühlen übermannt wird man als Zuhörer nur noch an einer anderen Stelle der Lukas-Passion. Nämlich dann, als Jesus in einer dazu kontrastierenden Schlichtheit seine letzten Worte am Kreuz spricht. Warum wird solch großartige Kirchenmusik eigentlich nicht häufiger aufgeführt?
UDO GÜLDNER

ERLANGER NACHRICHTEN - 08.01.2009

Abtauchen in die Welt des Hochbarocks

Das intensive Konzert des «Coro Cantiamo» und der «Capella Regnensis» in Bruck Abtauchen in die Welt des Hochbarocks

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Foto: Harald Hofmann

Gut, dass die Weihnachtszeit nicht am Abend des 26. Dezember endet – denn so war das Konzert des «Coro Cantiamo» und der «Capella Regnensis» an Epiphanias in der St.-Peter- und-Paul-Kirche Bruck ein hervorragender Ausklang eben jener Weihnachtszeit. Marco Schneider und seine Musiker spielten und sangen in dem fast dreistündigen Konzert zwei Weihnachtskantaten von Bach und vier von Christoph Graupner.

Das Konzert war ein Abtauchen in eine vergangene Welt, fernab jedes Weihnachtskitsches und seichter Musik, mitten rein in die Welt des deutschen Hoch- und Spätbarocks. Für Freunde von Barockmusik in historischer Aufführungspraxis ein wahrer Ohrenschmaus.

Historische Aufführungspraxis

Ein Teil der historischen Aufführungspraxis war dabei ungewollt: Aus Krankheitsgründen war das Konzert auf Epiphanias verschoben worden; doch auch am Dienstag hatte Marco Schneider mit vielen Ausfällen zu kämpfen: «Teilweise hören Sie heute abend die Dritt- und Viertbesetzung. So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt.» Der zweite Oboist zum Beispiel, Eduard Wesly, reiste extra aus Frankreich an und die Hörner sprangen in der Nacht vorm Konzert ein. Und so begleiteten 13 Musiker drei Solisten und den 15-köpfigen Chor.

An manchen Stellen war hörbar, dass die Musiker nicht allzu viele Proben gemeinsam hatten, doch im Großen und Ganzen überwog die Intensität und Brillianz der Interpretation der Kantaten. Besondere Höhepunkte waren die Soli von Alice Burghard (Sopran) und Maximilian Argmann (Tenor), der erst vor drei Tagen eingesprungen war. Die klaren Läufe der Arie «Christenkinder, freuet euch» der Bachkantate «Dazu ist erschienen der Sohn Gottes» zum Beispiel werden noch lange im Ohr bleiben.

Aus dem Archiv

Christoph Graupner ist heute beinahe vergessen; die Kantaten holt sich Marco Schneider als Handschriften aus dem Archiv und setzt sie für seinen Chor. Und so waren es Wiederuraufführungen, in denen Chor und Ensemble die Virtuosität und Modernität Graupners feierten und den sonst allgegenwärtigen und unumstößlichen Meister Bach in den Hintergrund rückten.
BIRTE MÜLLER

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN für Forchheim und Ebermannstadt - 06.05.2008

Musik für die weinende Seele - Barocke Melodien von Bach und Graupner in Burker Kirche

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Über 280 Jahre hat niemand diese Töne gehört. In einem Archiv in Darmstadt lagen die Partituren unbeachtet. Nun brachte sie der Coro Cantiamo und die Capella Regnensis Bach und Christoph Graupner in der Dreiekönigskirche in Burk zu Gehör.

«Mit Bach wollten wir sie nur in die Kirche locken. Herzensanliegen ist uns jedoch die Wiederentdeckung Christoph Graupners.» Das ist Marco Schneider als Leiter des Coro Cantiamo und der Capella Regnensis denn auch überzeugend gelungen. Trotz fünf erkrankter Sopranistinnen und eines stimmlich angeschlagenen Basses klingen die festlichen Barockkantaten zu Gottverlassenheit und Trost durch die Dreikönigskirche in Burk.

Klangwelt aus ferner Zeit

Auf historischen Instrumenten begleiten die rund 20 Musiker die Sopranistin Anne Schneider (Weimar), den Tenor Jörn Lindemann (Braunschweig), die Altistin Johanna Schatz (Egloffstein) und den Bass Bernhard Biberacher (Augsburg) durch zwei Stunden, in denen uns eine (Gedanken-)Welt aus Gottesfurcht und Gotteslob vor Ohren geführt wird, die uns heute unendlich fern scheint.

Graupner, der Zeitgenosse Bachs, der fast dessen Stelle als Thomaskantor angetreten hätte, zeigt ein erstaunlich reichhaltiges Werk. Da stellt ein Solisten-Ensemble sängerisch einen Kantatenabschnitt vor, bis ihm der übrige Chor folgt. Eine barocke Eigenheit, in der Bach und Graupner gleichermaßen reüssieren. Coro Cantiamo beherrscht auch dies zugleich mit Zurückhaltung und Nachdruck, um dann in chromatischen Tonschritten Angst und Qual des Heilands am Kreuze ergreifend zu darzustellen.

«Mein Gott, warum hast Du mich verlassen» strotzt vor Hilflosigkeit und Verzweiflung, die von den 15 Vokalisten eindringlich und zu Herzen gehend interpretiert werden. Benoteter Schmerz, der in langen Melodiebögen bis zur Atemlosigkeit der Solistin das Kirchenschiff durchweht. Bis der Chor mit aller Kraft und Zuversicht Trost spendet. Solide und ohne Manierismen, und darum umso beeindruckender, erklingt die Stimme Gottes in Person des Basses. Dazu die zurückhaltenden Chorstimmen, die ganz dem Text verpflichtet sind.

Kurios Graupners Besetzung einer Arie in der Pfingst-Kantate «Ich will in ihnen wohnen». Dort treten Fagott und Sopranblockflöte ins Rampenlicht und sorgen durch eindrucksvolle Begleitung des Soprans für einen intimen Charakter des Stückes.

Marco Schneider ist ein musikalischer Überzeugungstäter mit missionarischem Impetus, der am Schluss bekennt: «Es ist eine Entdeckung wert.» Wie es bei Graupner heißt: «Er kennt die rechten Freudenstunden.» Zwei davon durfte man miterleben.
UDO GÜLDNER

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN für Forchheim und Ebermannstadt - 28.11.2007

Mit Motetten ausdrucksstark Kirche gefüllt

CoroCantiamo unter Marco Schneider glänzte in St. Anton Forchheim mit Bach-Werken

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«Ich wollte zeigen, dass Bach mit seiner Trauermusik in einer Tradition steht.» Man kann Marco Schneider nun wirklich nicht vorwerfen, er habe es sich einfach gemacht und den leichten Weg gewählt. Der Leiter des Projektchores «CoroCantiamo» hat mit anspruchsvollen doppelchörigen Motetten sich und seinen rund 30 Sängern einiges abverlangt.

Doch wer die geistlichen Werke aus der Feder Johann Sebastian Bachs und einiger weniger bekannter Zeitgenossen in der Forchheimer Klosterkirche hört, dem geht, auch weil abgenutzte Hörgewohnheiten außer Acht gelassen werden, das Herz auf. Preziosen der Barockzeit werden mit einer Leidenschaft und Präzision angegangen, die selbst Schweizer Uhrmacher vor Neid erblassen machen würde.

Marco Schneider hat «CoroCantiamo» genauso vorbereitet, wie er das Konzert über die Leitung innehat: Perfektionistisch, engagiert und mit musikalischem Gespür für das beileibe nicht ganz einfache Repertoire. Denn dass die Motetten technisch schwierig sind, und auch dem Zuhörer viel Konzentration abverlangen, wird gleich zu Beginn mit «Der Geist hilft unserer Schwachheit auf» deutlich. Eine geradezu seufzende Bibelvertonung, die nicht jeder Chor interpretieren kann. Was wohl auch daran liegt, dass Chor und Musiker nach der sogenannten Kirnberger Stimmung singen und spielen. «Das klingt dann für heutige Ohren etwas schief, kommt dem damaligen Klang jedoch sehr nahe», so Marco Schneider, der diese Idee auch «sehr reizvoll» findet.

Als Begleiter fungieren Cyriakus Alpermann (Erlangen) am Violoncello, Florian Kaplick (Fürth) an der Orgel und Dietrich Haböck (Nürnberg) an der Violone. «Das ist ein Kontrabass-Vorläufer. Nur klingt er viel weicher.» Mal erheben die Sänger die Stimmen zu klagenden, mal zu fast fröhlichen Sequenzen. Immer kann man dem Text folgen, auch ohne ins vorbildliche Programmheft zu blicken. Vom fast blinden Verständnis des Chores ganz zu schweigen.

Eine tief anrührende Expressivität und ein von barocken Kompositionsfiguren gestaltetes Gefühl des Schmerzes durchziehen Bachs «Fürchte dich nicht». Bekräftigend das vom Bass abschließend gespielte B-A-C-H. Einen «Geheimtip» dirigiert Marco Schneider mit der Psalmvertonung Sebastian Knüpfers. «Vieles ist gar nicht überliefert, weil es nach dem Tod der Komponisten einfach verbrannt wurde. Das war damals so üblich.»

Stockend der Gesang bei Johann Herrmann Scheins «Leichengesang». Dieses erschütternde Stück hat der Komponist dem eigenen Sohn gewidmet, der als Kind an Krankheit starb. Hier dürfen auch die Gesangssolisten glänzen: Christiane Roessler und Sabine Mauser (Sopran), sowie der männliche Alt Julian Bobe.

Nach all der Todessehnsucht, dem Reiz des Morbiden und der Trauer über verstorbene liebe Menschen, hat noch einmal Bach das letzte Wort. In «Singet dem Herrn ein neues Lied» mit sehr diffiziler, fast schon instrumentaler Stimmführung behält das jubelnde «Halleluja» die Oberhand.
UDO GÜLDNER; Foto: UDO GÜLDNER

ERLANGER NACHRICHTEN - 20.11.2007

Etwas ungewohnt und kompliziert

«CoroCantiamo» sang doppel- chörige Motetten in Heilig-Kreuz

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«. . . steht fest und bleibt in Ewigkeit» heißt die Konzertreihe des «CoroCantiamo», die er unter der Leitung von Marco Schneider bereits in drei Gotteshäusern der Region – darunter nun auch in der Erlanger Heilig-Kreuz-Kirche (Foto) – präsentierte. Die Trauermusik der doppelchörigen Motetten von Johann Sebastian Bach, Johann Hermann Schein, Sebastian Knüpfer und Johann Schelle sind für unser Ohr etwas ungewohnt und in einigen Sätzen kompliziert. Besonders erschütternd ist der Gesang «In seufzen tief», den Schein auf den Tod seines kleinen Sohnes komponierte. Dabei brillierten auch die Solostimmen.

Gesangstechnisch beeindruckend

Viel Beifall gab es am Ende des 70-minütigen Konzerts, zumal auch die um 1727 entstandene Motette «Singet dem Herrn ein neues Lied» (BWV 225) gesangstechnisch beeindruckend war. Da mochte Schneider keine andere Zugabe als eine Wiederholung des dritten Motettenteils geben. kds

Foto: Klaus-Dieter Schreiter

ERLANGER NACHRICHTEN - 27.6.2007

Wasserströme und Herr Gott Zebaoth

Kantatenkonzert mit Werken von Bach und Graupner in der Kirche St. Peter und Paul

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Ein Kantatenkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach und Christoph Graupner zur biblischen Erzählung von der Stillung des Seesturms unter dem Titel «... und er bedrohte den Wind» brachten der «CoroCantiamo» und die «Capella Regnensis» in der Brucker Kirche St. Peter und Paul. Das Konzertprojekt vereinte thematisch gebundene Kantaten der aus ein und derselben Ära stammenden Komponisten, denen Christoph Graupner zu seiner Zeit der berühmtere war, heute aber fast in Vergessenheit geraten ist.

Das Konzert will, so sagte Marco Schneider, ohne wissenschaftliche Trockenheit die Werke beider Tonschöpfer gegenüberstellen und damit eine Lanze für Graupner brechen. Das gelang mit den drei Werken «Der Heiland ruht auf Flut und Wellen», «Herr, die Wasserströme erheben sich» und «Herr Gott Zebaoth, wer ist wie du?» fantastisch.

Unspielbarkeit der Parts

Aber auch die beiden Bach-Kantaten (BWV 14 und BWV 81) gelangen vorzüglich. Dabei sich Marco Schneider noch vor dem Konzert entschuldigt, weil ihm sowohl der Hornist auch der Trompeter, der ihn ersetzen sollte, wegen Unspielbarkeit ihrer Parts abgesagt hatten. Sie wurden von der Oboistin Iris Balzereit, für deren Instrument Schneider die Parts transponiert hatte, unglaublich gut vertreten. Es war beeindruckend, dass das ursprünglich Bach vorgesehene Horn praktisch nicht vermisst wurde. Zudem hatte Marco Schneider Chor und Orchester brillant eingestellt, und auch die Solisten beherrschten ihre Parts souverän.

Fränkische Nachrichten - 31.03.2007

Ungewohnte historische Höreindrücke

Passionskonzert in der Klosterkirche Gerlachsheim mit dem Vokalensemble "Coro Cantiamo"

Gerlachsheim. Ungewohnte Höreindrücke bot ein Passionskonzert in der Heiligkreuz-Kirche mit Chorwerken von Domenico Scarlatti und Johann Sebastian Bach, das mehr Zuhörer verdient gehabt hätte. Das Vokalensemble "Coro Cantiamo" aus Erlangen unter Leitung von Marco Schneider wartete mit zwei gewichtigen, für Interpreten wie Hörer anspruchsvollen Vokalwerken der Barockzeit auf, die Motette "Jesu meine Freude" BWV 227 und das "Stabat mater" von Domenico Scarlatti (1685-1757). Vermittelt wurde dabei der Eindruck einer selbst entwickelten Aufführungspraxis, in der auch so bekannte und oft gesungene Werke wie zum Beispiel die Bach-Motette in einem neuem Licht erscheinen. Ergänzt wurde das Programm durch zwei weitere kleine Motetten von Bach und Johann Kuhnau (1660-1722).

Der 1989 gegründete Coro Cantiamo unter seinem Leiter Marco Schneider hat sich in den vergangenen Jahren mit alter Musik und den Problemen des historischen Musizierstils auseinandergesetzt. Dabei haben sie nach eigener Aussage versucht, eine Interpretation zu entwickeln, die sich möglichst nahe an der "Intention von Komponist und Interpret" der damaligen Zeit orientiert. Der damalige Musizierstil soll einem heutigen Hörer wieder zugänglich gemacht werden, "ohne den Anspruch erheben zu wollen, damals hätte es exakt genau so geklungen."

Doch auch unter dieser Einschränkung dürfte die Aufführung des "Coro cantiamo" mit seinen insgesamt 28 Sängerinnen und Sängern, die von einer dreiköpfigen Generalbassgruppe, bestehend aus einer kleinen Orgel und den historischen Streichinstrumenten Gambe und Violone, gestützt und begleitet wurden, für den unvorbereiteten Zuhörer in der Heiligkreuzkirche zuweilen fremdartig, dafür aber auch faszinierend, eindringlich und ausdrucksvoll geklungen haben. Faszinierend allein schon durch die Qualität der Einzelstimmen, die sich in der streng polyphonen Kuhnau-Motette "Triste es anima mea" wunderschön durchhörbar und in fein gestufter, expressiver Dynamik entfalteten

Dies war freilich nur ein erster Vorgeschmack auf den ersten Schwerpunkt dieses Passionskonzerts, nämlich die Motette "Jesu meine Freude" (BWV 227) von Johann Sebastian Bach, deren bekannte, in drei Versen variierte Choralweise hier in ganz ungewohntem Vortragsstil und zuweilen eigenwilliger Artikulation erklang. Die uns vertraute Schlichtheit und Gleichförmigkeit des herkömmlichen Choralgesanges wurde in der Version des "Coro cantiamo" durch eine viel enger textorientierte, dynamisch bis ins einzelne Wort durchgeformte Singweise ersetzt.

Ständige Wechsel von Tempo und Lautstärke, affektgeladene Aussprache, sekundenlange Pausen zwischen den Satzgliedern und feierlich ausgedehnte Fermaten ergaben ein völlig anderes als das übliche Klangbild und stellten große Ansprüche an eingefahrene Hörgewohnheiten. Dazwischen eingelagert waren die fünfstimmigen Bibelvertonungen im eigentlichen Motettenstil mit ihrer überaus dicht gesetzten Polyphonie, die den Sängerinnen und Sängern bei rhythmisch lebendigem Vortrag ebenfalls das Letzte abverlangten.

Einen weiteren Höhepunkt dieser Passionsmusik in der Heiligkreuz-Kirche stellte die Aufführung des "Stabat mater" von Domenico Scarlatti dar, ein Werk der katholischen Kirchenmusik des frühen 18.Jhdts. Der Italiener, dessen Todestag sich im vergangenen Jahr zum 250. Mal jährte, hat hier zehn(!) Einzelstimmen zu einem kontinuierlichen polyphonen Gewebe verflochten, in dem Dissonanzen eine bedeutungstragende, die Spannung des Mitleidens mit der am Fuß des Kreuzes trauernden Mutter erzeugende Rolle spielen.

Das traditionell in zehn Abschnitte gegliederte Vokalwerk beeindruckt außerdem durch seine enorme klangräumliche Wirkung, die in der Akustik der Gerlachsheimer Kirche voll zum Tragen kam. Die kristallklare Präzision, Klangreinheit und emotionale Intensität, mit der die Sängerinnen und Sänger des "Coro cantiamo" unter Leitung von Marco Schneider diese überaus diffizile und vielschichtige Schöpfung bsi hin zur gewaltigen Schlussfuge zum Leuchten brachten, dürfte keinen Zuhörer unberührt gelassen haben und verdient höchste Anerkennung.

Auf ähnlich hohem Niveau bewegte sich eine abschließende kleinere Bach-Motette für acht Stimmen "der Geist hilft unserer Schwachheit auf" (BWV 226) mit eingelagerter Fuge, die vom Chor zu einem Kabinettsstückchen polyphoner Gesangskunst gestaltet wurde. Für den anhaltenden Beifall in der Heiligkreuzkirche bedankte sich Marco Schneider mit seinen Sängern und Instrumentalisten mit einer Wiederholung des "Amen" aus Scarlattis "Stabat mater"-Vertonung. the

FRÄNKISCHER TAG - Mo 27.11.2006

Dynamik der Hoffnung

Konzert - Eindrucksvoll waren die christlichen Zeichen der musikalischen Romanik, die der Erlangen Coro Cantiamo in der Klosterkirche setzte.

Forchheim - In dem Konzert in der Klosterkirche ...

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN für Forchheim und Ebermannstadt - Mi 17.05.2006

Gefühlswelt des Barocks

Kantaten zu Ehren Marias: Chorkonzert in der Basilika

Barockkantaten zum Lobgesang Mariens in der Dreifaltigkeitsbasilika in Gößweinstein: Der Kirchenmusiker und Chorleiter Marco Schneider hatte nicht nur seinen Chor und vier Solisten, sondern auch ein im vergangenen Jahr zusammengestelltes zwölfköpfiges Instrumental-Ensemble, die "Capella Regnensis", mitgebracht - ambitionierte Musiker, die auf historischen Instrumenten spielen.

Am Anfang des Konzerts stand Georg Philipp Telemanns "Magnificat", von dem nicht bekannt ist, warum und wann es entstanden ist. Das Werk eröffnet mit einem beeindruckenden Einsatz des Chors, erheischt mit einer imposanten Chornummer und imponierender Geradlinigkeit große Aufmerksamkeit, ohne die barocken Formen und mächtige Gefühlswelt nicht zu kurz kommen zu lassen.

Eindrucksvoller Auftakt

Schneider setzt mit der Bachkantate "Herz und Mund und Tat und Leben" aus dem Bachwerkeverzeichnis Nr. 147 das Konzert fort, eine Komposition, die wohl schon 1716 am Weimarer Hof für das Fest "Mariä Heimsuchung" entstand und 1723 von Bach überarbeitet wurde. Nach einem weiteren eindrucksvollen Chorauftakt treten Tenor (Björn Adam) und Altus (Julian Bobe) mit der sehr hörenswerten und interessanten Arie "Schäme Dich, o Seele" vor, dem der Bass (Jürgen Bachmann) mit dem Rezitativ "Verstockung kann Gewaltige verblenden" ein unmissverständliches Credo anfügt. Christiane Rössler brilliert in der Sopranpartie mit "Bereite dir, Jesu, noch itzo die Bahn" als Lobgesang Marias. Das musikalische Element, die "Triole", tritt erstmalig hervor und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Interesssant auch zu hören, wie Schneider getreu der Vorgaben des Komponisten die Begleitung der sehr gut disponierten Solostimmen besetzt. Weil der vorgegebene Arien-Grundrhythmus aufgebrochen wird, klingen die ersten Geigen nahezu schwebend durch das Schiff der Basilika. Der Choral wird zum lyrischen Erguss, musikalisch interpretiert er den Dialog mit Gott. Mit einem furiosen Schlusschor "Jesus bleibet meine Freude" endet das Werk, das der Thomaskantor zur Vollendung gebracht hat. Bachs Kantate "Meine Seel erhebt den Herrn": Der gewaltige Eingangschor ist von großer Harmonie geprägt, ein Grundelement der Kirchenkantate, der Bach auch in diesem Werk eine bis dahin unbekannte Weite und Tiefe gab. Chor, Solisten und Instrumentalisten verschmelzen geradezu zu einer imponierenden Klangfülle, behutsam geführt von Marco Schneider. Trotzdem behalten die einzelnen Interpreten ihre Eigenständigkeit, wirken in allen Teilen glaubhaft und überzeugend und finden sich in ihrem gegenseitigen Bemühen schließlich zu einer wahren Sinfonie, im eigentlichen Sinn wieder.

Anspruch gerecht geworden

Der aus 16 Damen und acht Herren bestehende Chor besticht durch einen durchsichtigen und stereophonen Einklang, und wird seinem Anspruch an der gemeinsam zu bewältigenden Aufgabe in allen Teilen gerecht. Das Instrumentalensemble übernimmt die Rolle des Begleiters, ohne sich dabei unangemessen in den Vordergrund zu spielen, bis an die Grenzen der Programmmusik. Voll reicher Musikalität auch die arios ausklingenden Rezitative, eingebettet in Sopran- und Bass-Arie und das dazwischen liegende Duett.

Am Ende des Konzerts stand die Bewerbungskantate Christoph Graupners um das begehrte Kantorat in Leipzig, bei dem es Schneider noch einmal gelingt, seine Mitspieler zu Höchstleistungen zu motivieren. Mit einem groß angelegten Schlusschor findet die bemerkenswerte Aufführung einen geradezu opulenten, festlichen Abschluss. Leider waren es wenige Zuhörer, die den Weg in die Gößweinsteiner Dreifaltigkeitsbasilika zu dieser spätnachmittäglichen Stunde fanden. Sie spendeten zwar reichlich Applaus, doch alle Künstler hätten noch etwas mehr verdient, um für ihre Leistung ausreichend belohnt zu werden.Marco Schneider, 1964 in Offenbach am Main geboren, studierte Oboe, Klavier sowie Komposition und machte eine Ausbildung zum Chorleiter Als wissenschaftliche Hilfskraft kam er 1988 nach Erlangen ans Institut für Kirchenmusik. Er ist Gründer des "Coro Cantiamo", der sich mittlerweile zum überregionalen Projektchor für anspruchsvolle Chorliteratur entwickelte. Schneider ist derzeit als Kirchenmusiker an St. Peter und Paul in Erlangen tätig. ROLF RIEDEL

Bemerkenswerte Aufführung: Marco Schneider dirigierte die Musiker in der Dreifaltigkeitsbasilika.

NÜRNBERGER NACHRICHTEN - Do 18.05.2006

Stimmliche Stahlkraft

Marco Schneider ist nicht nur Dirigent und Kirchenmusiker in Erlangen-Bruck, sondern auch Theologe. Mit seinem Vokalensemble "CoroCantiamo" und dem zugehörigen Kammerorchester "Capella Regnensis" pflegt Schneider ungewöhnliches Repertoire - bevorzugt aus der Barockzeit - und stellt Programme zu interessanten Schwerpunktthemen zusammen.

In der Jakobskirche war unter dem Titel "Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl" eine spannende Auseinandersetzung mit dem Lobgesang der Maria zu erleben. Dieses "Magnificat" ist seit dem Mittelalter der wohl meistvertonte Bibeltext, auch moderne Komponisten wie Arvo Pärt haben sich seiner angenommen. Schneider und Co. bleiben freilich im Barock und beginnen mit Georg Philipp Telemanns "Deutschem Magnifikat".

In einer ungemein druck- und kraftvollen Deutung, die klar macht, wie weit sich die historische Aufführungspraxis inzwischen entwickelt hat: Da gibt es trotz authentischer Instrumente bzw. deren Nachbauten keine Strähnigkeit, keine Sprödigkeit im Orchesterklang. Auch der Chor agiert mit maximaler Textverständlichkeit, stimmlicher Strahlkraft und rhythmischer Präzision - eine Eliteformation, die sich keine Schwächen leistet.

Auf Augenhöhe die Solisten: Christiane Roessler (Sopran), Julian Bobe (Altus), Björn Adam (Tenor) und Jürgen Bachmann (Bass) halten das hohe Niveau, auch und gerade, wenn es mit Johann Sebastian Bach und dessen Marien-Kantaten "Herz und Mund und Tat und Leben" (BWV 147) und "Meine Seel' erhebt den Herrn" (BWV 10) gleichsam "ans Eingemachte" geht, zum Schönklang die differenzierte Textexegese kommen muss.

Die Gratwanderung zwischen "Luxussound" à la Gardiner und der akribischen Ausleuchtung theologischer Tiefenschichten gelingt, die Interpretation gerät modellhaft transparent und luzid. Die interessanteste Entdeckung neben einem "Allein Gott in der Höh' sei Ehr" von Georg Kaspar Wecker ist fraglos das vom Bach-Zeitgenossen Johann Christoph Graupner als Bewerbungsstück für das Thomaskantorat in Leipzig geschriebene C-Dur-"Magnificat". Dessen Tonsprache ist so eigenwillig, dass man Appetit auf mehr bekommt.

H. v. Draminski

NÜRNBERGER NACHRICHTEN - Mi 17.05.2006

Gefühlswelt des Barocks

Barockkantaten zum Lobgesang Mariens in der Dreifaltigkeitsbasilika in Gößweinstein: Der Kirchenmusiker und Chorleiter Marco Schneider hatte nicht nur seinen Chor und vie Solisten, sondern auch ein im vergangenen Jahr zusammengestelltes zwölfköpfiges Instrumental-Ensemble, die "Capella Regnensis", mitgebracht - ambitionierte Musiker, die auf historischen Instrumenten spielen.

Am Anfang des Konzerts stand Georg Philipp Telemanns "Magnificat", von dem nicht bekannt ist, warum und wann es entstanden ist. Das Werk eröffnet mit einem beeindruckenden Einsatz des Chors, erheischt mit einer imposanten Chornummer und imponierender Geradlinigkeit große Aufmerksamkeit, ohne die barocke Formen und mächtige Gefühlswelt nicht zu kurz kommen zu lassen.

Eindrucksvoller Auftakt

Schneider setzt mit der Bachkantate "Herz und Mund und Tat und Leben" aus dem Bachwerkeverzeichnis Nr. 147 das Konzert fort, eine Komposition, die wohl schon 1716 am Weimarer Hof für das Fest "Mariä Heimsuchung" entstand und 1723 von Bach überarbeitet wurde.

Nach einem weiteren eindrucksvollen Chorauftakt treten Tenor (Björn Adam) und Altus (Julian Bobe) mit der sehr hörenswerten und interessanten Arie "Schäme Dich, o Seele" vor, dem der Bass (Jürgen Bachmann) mit dem Rezitativ "Verstockung kann Gewaltige verblenden" ein unmissverständliches Credo anfügt. Christiane Roessler brilliert in der Sopranpartie mit "Bereite dir, Jesu, noch itzo die Bahn" als Lobgesang Marias. Das musikalische Element, die "Triole", tritt erstmalig hervor und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Interessant auch zu hören, wie Schneider getreu der Vorgaben des Komponisten die Begleitung der sehr gut disponierten Solostimmen besetzt. Weil der vorgegebene Arien-Grundrhythmus aufgebrochen wird, klingen die ersten Geigen nahezu schwebend durch das Schiff der Basilika. Der Choral wird zum lyrischen Erguss, musikalisch interpretiert er den Dialog mit Gott. Mit einem furiosen Schlusschor "Jesus bleibet meine Freude" endet das Werk, das der Thomaskantor zur Vollendung gebracht hat.

Bachs Kantate "Meine Seel erhebt den Herrn": Der gewaltige Eingangschor ist von großer Harmonie geprägt, ein Grundelement der Kirchenkantate, der Bach auch in diesem Werk eine bis dahin unbekannte Weite und Tiefe gab. Chor, Solisten und Instrumentalisten verschmelzen geradezu zu einer imponierenden Klangfülle, behutsam geführt von Marco Schneider.

Trotzdem behalten die einzelnen Interpreten ihre Eigenständigkeit, wirken in allen Teilen glaubhaft und überzeugend und finden sich in ihrem gegenseitigen Bemühen schließlich zu einer wahren Sinfonie, im eigentlichen Sinn wieder.

Anspruch gerecht geworden

Der aus 16 Damen und acht Herren bestehende Chor besticht durch einen durchsichtigen und stereophonen Einklang, und wird seinem Anspruch an der gemeinsam zu bewältigenden Aufgabe in allen Teilen gerecht. Das Instrumentalensemble übernimmt die Rolle des Begleiters, ohne sich dabei unangemessen in den Vordergrund zu spielen, bis an die Grenzen der Programmmusik. Voll reicher Musikalität auch die arios ausklingenden Rezitative, eingebettet in Sopran- und Bass-Arie und das dazwischen liegende Duett.

Am Ende des Konzerts stand die Bewerbungskantate Christoph Graupners um das begehrte Kantorat in Leipzig, bei dem es Schneider noch einmal gelingt, seine Mitspieler zu Höchstleistungen zu motivieren. Mit einem groß angelegten Schlusschor findet die bemerkenswerte Aufführung einen geradezu opulenten, festlichen Abschluss.

Leider waren es wenige Zuhörer, die den Weg in die Gößweinsteiner Dreifaltigkeitsbasilika zu dieser spätnachmittäglichen Stunde fanden. Sie spendeten zwar reichlich Applaus, doch alle Künstler hätten noch etwas mehr verdient, um für ihre Leistung ausreichend belohnt zu werden.

Marco Schneider, 1964 in Offenbach am Main geboren, studierte Oboe, Klavier sowie Komposition und macht eine Ausbildung zum Chorleiter. Als wissenschaftliche Hilfskraft kam er 1988 nach Erlangen ans Institut für Kirchenmusik. Er ist Gründer des "CoroCantiamo", der sich mittlerweile zum überregionalen Projektchor für anspruchsvolle Chorliteratur entwickelte. Schneider ist derzeit als Kirchenmusiker an St. Peter und Paul in Erlangen tätig.

Rolf Riedel

NÜRNBERGER NACHRICHTEN - Di 16.05.2006

Alte und neue Lobgesänge

Chöre in St. Peter und St. Jakob

Drei Wochen vor Pfingsten begeht die evangelische Kirche den Sonntag "Kantate", der traditionell der Kirchenmusik verpflichtet ist. Auch in Nürnberg hatte das Publikum die Qual der Wahl. Neben den Händel-Oratorien "Cäcilienode" (in St. Lorenz) und "Alexander-Fest" mit dem Philharmonischen Chor (Besprechungen siehe Seite 16) gaben sich in St. Jakob und St. Peter gaben zwei höchst unterschiedliche Ensembles die Ehre.

Marco Schneider ist nicht nur Dirigent und Kirchenmusiker in Erlangen-Bruck, sondern auch Theologe. Mit seinem Vokalensemble "Coro Cantiamo" und dem zugehörigen Kammerorchester "Capella Regnensis" pflegt Schneider ungewöhnliches Repertoire - bevorzugt aus der Barockzeit - und stellt Programme zu interessanten Schwerpunktthemen zusammen. In der Jakobskirche war unter dem Titel "Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl " eine spannende Auseinandersetzung mit dem Lobgesang der Maria zu erleben. Dieses "Magnificat" ist seit dem Mittelalter der wohl meistvertonte Bibeltext, auch moderne Komponisten wie Arvo Pärt haben sich seiner angenommen. Schneider und Co. bleiben freilich im Barock und beginnen mit Georg Philipp Telemanns "Deutschem Magnifikat"

Stimmliche Strahlkraft

In einer ungemein druck- und kraftvollen Deutung, die klar macht, wie weit sich die Historische Aufführungspraxis inzwischen entwickelt hat: Da gibt es trotz authentischer Instrumente bzw. deren Nachbauten keine Strähnigkeit, keine Sprödheit im Orchesterklang. Auch der Chor agiert mit maximaler Textverständlichkeit, stimmlicher Strahlkraft und rhythmischer Präzision - eine Eliteformation, die sich keine Schwächen leistet. Auf Augenhöhe die Solisten: Christiane Roessler (Sopran), Julian Bobe (Altus), Björn Adam (Tenor) und Jürgen Bachmann (Bass) halten das hohe Niveau, auch und gerade, wenn es mit Johann Sebastian Bach und dessen Marien-Kantaten "Herz und Mund und Tat und Leben" (BWV 147) und "Meine Seel' erhebt den Herrn" (BWV 10) gleichsam "ans Eingemachte" geht, zum Schönklang die differenzierte Textexegese kommen muss. Gratwanderung zwischen "Luxussound" à la Gardiner und der akribischen Ausleuchtung theologischer Tiefenschichten gelingt, die Interpretation gerät modellhaft transparent und luzid. Die interessanteste Entdeckung neben einem "Allein Gott in der Höh' sei Ehr'" von Georg Kaspar Wecker ist fraglos das vom Bach-Zeitgenossen Johann Christoph Graupner als Bewerbungsstück für das Thomaskantorat in Leipzig geschriebene C-Dur-"Magnificat". Dessen Tonsprache ist so eigenwillig, dass man Appetit auf mehr bekommt. HvD

NORDBAYERISCHE NACHRICHTEN für Forchheim und Ebermannstadt - 01.04.2006

NÜRNBERGER NACHRICHTEN - 15.11.2005

Coro Cantiamo verlieh der Trauer Stimme

Ein hochkarätiges Konzert gab es in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Matthäus in Hetzelsdorf. Es sang der Coro Cantiamo Erlangen unter der Leitung von Marco Schneider. Unter dem Motto ". . . Licht gegeben dem Mühseligen?" zelebrierten die Sängerinnen und Sänger Werke von Max Reger (1873-1916), Ildebrando Pizzetti (1880-1968) und Johannes Brahms (1833-1897). "Mein Odem ist schwach" titelt die Motette von Reger für fünf bis sieben gemischte Stimmen. "Messa di Requiem" (1922) ist die Komposition von Pizzetti überschrieben. "Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen" lautete die Fragestellung im Klagelied von Johannes Brahms. Die Singegemeinschaft beeindruckte durch die innige und stimmgewaltige Darbietung. Den Dank dafür brachte Pfarrer Gottfried Löblein zum Ausdruck. F.: F. Och

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